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Abrechnungsbetrug: Faktischer Geschäftsführer in Untersuchungshaft

Der faktische Geschäftsführer des Bönener Pflegedienstes Cakir sitzt in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Dortmund auf Nachfrage der Redaktion Häusliche Pflege bestätigte.

Der faktische Geschäftsführer des Bönener Pflegedienstes Cakir sitzt in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Dortmund auf Nachfrage der Redaktion Häusliche Pflege bestätigte. Bereits vor einem Jahr standen schon Staatsanwaltschaft und Zoll vor der Tür des Pflegeunternehmens mit nach eigenen Angaben rund 600 Mitarbeiter:innen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen.

„Im Rahmen der üblichen Steuerprüfung wurde in unserem Unternehmen am 13. Juli 2021 eine Durchsuchung durchgeführt. Dabei haben die durchführenden Behörden besonderen Wert darauf gelegt, dass der Geschäftsbetrieb nicht gestört und uneingeschränkt sowie ordnungsgemäß weitergeführt wird“, sagte damals der Pflegedienst in einer Stellungnahme gegenüber dem Westfälischen Anzeiger. „Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Unsere Patienten werden auch weiterhin – wie bereits in der Vergangenheit – bestens versorgt. Gleiches gilt natürlich auch für unsere Mitarbeiter“, hieß es noch. Im Juli dieses Jahres sei dann zahlreichen Patienten der außerklinischen Intensivpflege „von heute auf morgen“ gekündigt worden‑, berichtet die Zeitung.

Der faktische Geschäftsführer (eingetragen war seine Frau) sitzt seit dem 3. Juli in Untersuchungshaft. Ihm werde gewerbsmäßiger Betrug in 54 Fällen in Tateinheit mit Urkundenfälschung zu Last gelegt. Zwischen Januar 2016 und Dezember 2020 soll er Leistungen gegenüber der Krankenkasse AOK abgerechnet haben, die von dem Pflegedienst nicht erbracht wurden, indem er Leistungsnachweise gefälscht und eingereicht haben soll. „Laut Haftbefehl handelt es sich um einen Gesamtschaden in Höhe von 975 000 Euro“, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen dauern noch an. So werde noch geprüft, ob es eventuell weitere Schäden und/oder Geschädigte gibt.


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