Palliativpflege
Alternative Mundpflege im palliativen Setting
Wie sämtliche Pflegebereiche, so erhält auch die Mundpflege im palliativen Setting eine neue Bedeutung. Im Vordergrund steht auch hier das

Wie sämtliche Pflegebereiche, so erhält auch die Mundpflege im palliativen Setting eine neue Bedeutung. Im Vordergrund steht auch hier das Wohlbefinden der Patientin oder des Patienten.
Die Bedeutung der palliativen Mundpflege
Was man sich zunächst vergegenwärtigen muss, ist die Tatsache, dass sich gerade im Mund- und Nasenbereich die wahrnehmungsintensivsten Zonen des menschlichen Körpers befinden. Dementsprechend ist das Wohlergehen dieses Bereichs für ein positives Körpergefühl von enormer Wichtigkeit. Die Pflege des Mundbereichs zählt deshalb zu den folgenreicheren Linderungen, die die Palliativpflege den Patientinnen und Patienten angedeihen lassen kann. Dennoch sollte sie selbstverständlich nie gegen den Willen der Sterbenden durchgeführt werden.
Trotz dieser Umstände ist die Mundpflege in den Pflegeleitlinien zur Palliativpflege bisher leider nicht als notwendige Verrichtung aufgeführt.
Der Kopf gehört zum Intimbereich und sollte deshalb auch entsprechend behandelt werden.
Problempunkte der palliativen Mundpflege
Die größten negativen Auswirkungen, die eine mangelhafte Mundpflege nach sich ziehen kann, sind ausgeprägte Mundtrockenheit (Xerostomie) und Geschmacklosigkeit (Dysgeusie).
An diesen Problempunkten muss die Palliativpflege ansetzen, um den Patientinnen und Patienten ein möglichst angenehmes Körpergefühl zu schaffen bzw. zu erhalten sowie sinnliche Eindrücke und Reize in einer größtmöglichen Bandbreite und Qualität zu ermöglichen.
In meinem Vortrag bin ich auf die Möglichkeiten eingegangen, die der Mundpflege im palliativen Bereich zur Verfügung stehen. Als Trainerin Tracheostomie und Laryngektomie, Logopädie bei der GHD GesundHeits GmbH Deutschland kann ich auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken, die ich gerne weitergebe. Zwei kleine Tipps will ich hier geben:
Tipp 1: Musik bei der Mundpflege
Durch Musik entspannen sich die Patientinnen und Patienten während der Mundpflege. Das liegt daran, dass ein wohltuender Einfluss zum pflegerischen Aspekt hinzukommt. Und das lenkt ab.
Tipp 2: Wechselwarme Anwendungen
Auch entspannend und beruhigend wirkt die Verwendung Utensilien oder Nahrungsmitteln mit unterschiedlicher Temperatur. Beispielsweise kann man einen Watteträger mit Eiswasser im Mundraum applizieren und dem Patienten anschließend warmen Tee reichen.
Elke Breitenfeldt ist Physiotherapeutin, Logopädin und Trainerin Tracheotomie, Laryngektomie & Dysphagie bei der GHD GesundHeits GmbH Deutschland. Auf dem KAI 2017 hielt sie einen Workshop über das Thema, das in diesem Beitrag bereits angeschnitten wurde: Alternative Mundpflege im palliativen Setting.
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