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Herzbettlagerung und Paschasitz – erklärt von Sven Jantzen

In diesem Video erläutert Sven Jantzen vom ZBI an seinem Kollegen Lars eine mögliche Variante der Herzbettlagerung und des Paschasitzes.

In diesem Video erläutert Sven Jantzen von der ZBI Gruppe an seinem Kollegen Lars eine mögliche Variante der Herzbettlagerung und des Paschasitzes, wie er sie an seinen Patienten in der Pflege vornimmt. Diese Lagerungsform heißt auch “Kopf hoch, Bein tief”-Lagerung, erklärt der Fachkoordinator pneumologische Langzeitrehabilitation, Atmungstherapeut (DGP) und Pflege-Experte für außerklinische Beatmung.

Nutzen der Herzbettlagerung

Generell dient die Herzbettlagerung dazu, den venösen Rückstrom zum Herzen zu vermindern. Deshalb nennt man diese Lagerung auch “kardioprotektiv”. Die Vorlast des rechten Herzens wird erheblich vermindert. Dies wird erreicht, indem der Oberkörper des Betroffenen hoch gelagert wird und er in eine zumindest halbsitzende Position gebracht wird, während seine Beine tief gelagert werden. Das ist es auch, was die Herzbettlagerung von der Oberkörperhochlagerung abgrenzt. Wie Sven zeigt, ist der Patient in dieser Lagerungsstellung nicht stabilisiert, weswegen man ihn zusätzlich gegen Verrutschen sichern muss. Durch das Hochlagern der Arme durch stützende Polster wird zusätzlich die Atmung untersützt.

Die Herzbettlagerung empfiehlt sich bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz, also beispielsweise bei Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben.

In Kürze kannst du weitere Artikel und Videos mit sachkundigen Vorschlägen und Informationen zur Patientenlagerung auf dem KAI-Blog finden!

Videotranskription

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen, mein Name ist Sven, das ist Lars. Und wir wollen euch heute die Herzbettlage demonstrieren. Wozu nutzen wir diese Herzbettlage? Naja, zum einen wollen wir das kardiale System entlasten, zum anderen können wir den Patienten so bequem lagern und es ist die perfekte Lagerung, um Inhalationen besser gewährleisten zu können.
Gerade Menschen mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen brauchen ihr Aerosol, was sie inspirieren in den tiefen Atemwegen.

Wie macht man das mit der Herzbettlagerung?

Sie heißt auch Kopf-hoch-Bein-tief-Lagerung. Das Allererste – liegt also auf der Hand: Kopf hoch, Oberteil hochmachen. Hier ist darauf zu achten, dass der Knick in der Hüfte ist und nicht zu hoch und nicht zu tief angesetzt wird. Dann werden ein Mal die Knie angehoben. Ich nehme mal das Fußteil und bringe es nach oben. Wer das nicht elektrisch kann, der nutzt dazu bitte entsprechendes Lagerungsmaterial. Und zum Schluss stelle ich das Bett ein bisschen schief.

Bei Patienten, die eine Rumpfstabilität haben und eine Kopfstabilität haben, wären wir jetzt eigentlich schon am Ende. Wenn wir dies nicht haben, dann müssen wir das Kopfteil noch ein bisschen nach hinten packen, damit der Kopf und die Brustwirbelsäule nicht nach vorne kommen.

Der Paschasitz

Wie ist das, Lars? – Gut. – Wollen wir’s mal ein bisschen bequemer machen? – Gern.

Die erweiterte Herzbettlagerung ist der sogenannte Paschasitz. Der zeichnet sich dadurch aus, dass wir einfach die Arme ein bisschen hochbekommen, den Oberkörper weit machen. Dazu nehmen wir uns ganz einfaches Lagerungsmaterial. Ich habe hier zwei Decken, die habe ich zu Rollen zusammengefaltet. Und damit polstere ich jetzt einfach unterhalb der Arme den Lars ein bisschen aus. So, das reicht mir noch nicht, ich nehme noch eine zweite.

Hier ist wichtig, dass die Ellenbogen schön stabilisiert werden und so die Schultern schön hochkommen. Wir machen den Oberkörper weit und unterstützen somit die Inspiration. Und wer tief einatmen kann, der kann auch tiefer inhalieren.