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IDA NRW kritisiert PoC-Testkapazitäten

In einem Brief an das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium kritisiert Thomas van der Most, 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Anbieter Außerklinischer Intensivpflege

In einem Brief an das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium kritisiert Thomas van der Most, 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Anbieter Außerklinischer Intensivpflege NRW (IDA NRW), die aus Sicht des Verbandes nicht ausreichenden Kapazitäten für PoC-Tests in der außerklinischen Intensivpflege.

“Sehr geehrter Herr Staatssekretär,
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich heute an Sie als Vorsitzender des IDA NRW e.V., welcher eine Vielzahl von Anbietern der Außerklinischen Intensivpflege in NRW vertritt, mit einer dringenden Bitte. In dem Segment der Außerklinischen Intensivpflege haben wir es mit einer besonders vulnerablen Patientengruppe zu tun. Hier handelt es sich häufig um eine multimorbide und in Ihrer Abwehr stark geschwächte Personengruppe, bei der die Betroffenen in der Regel über ein invasives Tracheostoma verfügen bzw. Beatmet werden.

In der jetzigen Situation der Covid 19 Pandemie bedarf es weiterhin einer maximalen Anstrengung, diese besonders gefährdeten Menschen zu schützen. In den zurückliegenden Monaten ist dies den Anbietern der ambulanten Außerklinischen intensivpflege sehr gut gelungen. Es wurden keine besonderen Häufungen von Covid 19 Infektionen in der Außerklinischen Intensivpflege bekannt. Dies lag nicht zuletzt an der fachlichen Arbeit und Qualität der Pflegedienste und deren immerwährenden Bemühungen zur Beschaffung ausreichender Hygiene- und Schutzartikel, aber auch einer steten Anpassung und Umsetzung der Schutzkonzepte. Jetzt, in der beginnenden Zeit der zweiten Pandemiewelle benötigen die Pflegeeinrichtungen, zum vorbeugenden Schutz der Patienten und der Mitarbeiter, große Mengen an PoC-Schnelltests.

Leider berücksichtigen die derzeitigen Allgemein- und Hygieneverfügungen des Landes NRW, die eine Grundlage der für die Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehenden Menge an PoC-Tests sind, die Besonderheiten der Außerklinischen Intensivpflege aus unserer Sicht nicht ausreichend.

Diese Verfügungen differenzieren lediglich zwischen ambulanten und stationären Versorgern. Letztere erhalten die doppelte Menge an PoC-Tests. Wir halten diese Vorgehensweise für falsch bzw. nicht ausreichend. Unter Berücksichtigung der schwere der Erkrankungen unserer Nutzer/Patienten appellieren wir dringend an Sie, mindestens die gleiche Menge, welche den stationären Versorgern zur Verfügung stehet, auch den Anbietern der Außerklinischen Intensivpflege zur Verfügung zu stellen.

Da dieser Bereich besonders personalintensiv ist, und die Mitarbeiter zum Schutze der Nutzer/Patienten ebenfalls bei leichten Symptomen zu testen sind, wäre sogar noch eine größere Zuteilung von PoC-Tests für unseren Versorgungsbereich angemessen und richtig. Das korrekte Maß zur Berechnung der Test-Bedarfe muss hier nicht Zahl der Patienten/Klienten sein, sondern die Anzahl der Mitarbeitenden.

Bitte überdenken sie in diesem Sinne die in den Verfügungen getroffenen Regelungen zur Ressourceneinteilung der PoC-Test und berücksichtigen dabei unsere notwendigen Bedarfe. Über eine Antwort zu diesem Schreiben wäre ich dankbar. Für Rückfragen zu diesem, oder sonstigen Fragen der ambulanten außerklinischen Intensivpflege stehe ich Ihne gerne zur Verfügung.”


IDA NRW e.V.
c/o amicu-Außerklinische Intensivpflege
Friedrichstr. 26
45468 Mülheim an der Ruhr

Foto: Adobe Stock/Daniel Beckemeier