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Lagerung in Bauchlage. Interview mit Katharina Biernath
Katharina ist Fachkinderkrankenschwester für Anästhesie & Intensivmedizin und Praxisanleiterin am Universitätsklinikum Essen. Nach ihrem Vortrag über die Bauchlage haben wir
Katharina ist Fachkinderkrankenschwester für Anästhesie & Intensivmedizin und Praxisanleiterin am Universitätsklinikum Essen. Nach ihrem Vortrag über die Bauchlage haben wir ihr einige Fragen zu dieser Lagerungsstellung gestellt.
Warum empfiehlst du die Bauchlage, wenn jemand lungenkrank ist?
Wenn der Patient in Rückenlage liegt, ist die Oxygenierung (Sauerstoffversorgung des Blutes) relativ eingeschränkt. Man hat Atelektasen (verlegte Atemwege) und Sekrete, die einen besseren Gasaustausch verhindern.
Durch die Bauchlagerung kann eine bessere Oxygenierung stattfinden, die Atelektasen können sich öffnen und die Lunge hat eine größere Chance, sich zu regenerieren.
Wird eine Bauchlagerung standardmäßig verwendet oder ist das noch selten der Fall?
Bei uns im Klinikum ist die Bauchlagerung Standard. Ich höre aber auch immer wieder von Kollegen, dass das noch sehr zurückhaltend geführt wird, weil viele Sorge vor der Durchführung haben.
Gibt es Gegenargumente zur Bauchlagerung?
Es gibt generell immer Kontraindikationen, wie bei allem. Ansonsten gibt es aber keine Gegenargumente. Es ist eigentlich nur von Vorteil. Was viele daran hindert, ist in erster Linie Sorge vor der Durchführung und Sorge vor Sachen wie dass die Trachealkanüle während des Umdrehens rausrutscht oder der Tubus disloziert. Oder Katheter versehentlich gezogen werden. Das sind glaube ich die größten Sorgen. Mit ein wenig Übung ist all das aber kein Problem mehr.
Hast du Praxistipps für uns?
Generell ist es ganz wichtig, dass man sich einen Standard erarbeitet und dass man diesen Standard für jeden zugänglich hat, damit sich jeder danach richten kann.
Dann kann man schauen: Worauf muss ich ganz besonders achten und warum ist es vielleicht sinnvoll, wenn ich noch jemanden dabei habe, der mir bei der Lagerung hilft.
Außerdem: Einfach trauen. Wenn man das ein- zweimal gemacht hat, erkennt man, dass es eigentlich total einfach ist.
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