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Lauterbach: “Pflegebonus kommt”

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Pläne für einen geplanten Pflegebonus vorgelegt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Pläne für einen geplanten Pflegebonus vorgelegt. „Der Pflegebonus kommt“, sagte er am Morgen des 22. Februar im ZDF-Morgenmagazin. Er solle hälftig zwischen Pflegenden in Krankenhäusern und Beschäftigten in der Langzeitpflege aufgeteilt werden. Doch der Bonus solle nicht alles sein. Insgesamt müsse es darum gehen, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern, etwa durch einen besseren Personalschlüssel. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (22. Februar) berichten, sollen Vollzeitkräfte in der Altenpflege einen Corona-Bonus von bis zu 550 Euro bekommen. Im Bereich der Krankenhäuser sollen die Träger gemeinsam mit der Beschäftigtenvertretung über die Prämienberechtigten und die jeweilige Prämienhöhe entscheiden.

Wie die Funke-Zeitungen unter Verweis auf ein Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums berichten, soll der Bonus in der Altenpflege ab dem 30. Juni ausgezahlt werden. Profitieren sollen demnach Beschäftigte von Pflegediensten und in Pflegeheimen, die zwischen dem 1. November 2020 und dem 30. Juni 2022 für mindestens drei Monate in der Altenpflege tätig waren und am 30. Juni 2022 noch beschäftigt sind. Den höchsten Betrag von bis zu 550 Euro bekommen dem Bericht zufolge Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung. Welche Regelungen für die außerklinische Intensivpflege gelten, kommunizierte der Bundesgesundheitsminister bisher nicht.

Bis zu 370 Euro soll es demnach für Personal geben, das mindestens 25 Prozent seiner Arbeitszeit in der direkten Pflege und Betreuung mitarbeitet. Das könnten etwa Beschäftigte aus der Verwaltung, der Haustechnik, der Küche, der Gebäudereinigung, des Empfangs- und des Sicherheitsdienstes und der Logistik sein. Bis zu 330 Euro sollen laut den Funke-Zeitungen Auszubildende in der Altenpflege bekommen, bis zu 190 Euro sonstige Beschäftigte und bis zu 60 Euro Helfer im Freiwilligendienst oder im Freiwilligen Sozialen Jahr.

Die 500 Millionen Euro für die Kliniken sollen dem Bericht zufolge an Krankenhäuser gehen, die im Jahr 2021 mehr als zehn Covid-Patienten beatmet haben. Laut dem Eckpunktepapier würden auf diese Weise 837 Krankenhäuser, die rund 95 Prozent aller Corona-Patienten versorgten, von der Bonuszahlung profitieren. Die Prämien sollen sich in erster Linie an Pflegekräfte in der Pflege am Bett richten. Laut Eckpunkte-Papier würden so rund 280.000 Pflegerinnen und Pfleger Geld bekommen. Beschäftigte im Bereich der Intensivpflege sollten dem Papier zufolge einen höheren Bonus erhalten als Pflegekräfte in anderen Bereichen.

Detailregelungen zu den Bonuszahlungen waren von der Koalition mehrfach verschoben worden. Hintergrund waren Gespräche unter anderem mit Verbänden darüber, wie der Bonus möglichst gerecht verteilt werden kann. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor einen deutlich höhere Gesamtsumme für die Corona-Boni gefordert. (epd)

Foto: © Prof. Dr. Karl Lauterbach