Palliativpflege
Palliative Wundversorgung bei malignom-assoziierten Wunden
„ Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ – Cicely Saunders Malignom-assoziierte

„ Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ – Cicely Saunders
Malignom-assoziierte Wunden, im speziellen Exulzerationen (geschwüreartige Veränderungen von Gewebe), gehen mit schwerwiegenden Symptomen sowohl für die Psyche als auch die Physis einher.
In der Palliative Care definieren wir Pflegeziel und Wundpflege ganz im Sinne der „radikalen Patientenorientierung“. Das heißt, dass der Patient mit seinen Wünschen und Bedürfnissen im Mittelpunkt der Versorgung steht. Es gilt hier, die belastenden Symptome wie Wundschmerz, Juckreiz, Exsudation, Wundgeruch und Blutung unter Kontrolle zu bringen. Aber auch Körperbildveränderungen und körperlicher Zuneigungsverlust sind Themen, die uns in der täglichen Versorgung begegnen. Nicht nur die Patienten sondern auch die Angehörigen benötigen von uns eine hohe Fachexpertise, soziale Kompetenz und Authentizität.
Zur Info
Malignom-assoziierte Wunden sind Wunden, die im Zusammenhang mit einem bösartigen Tumor (z.B. Krebsgeschwulst) oder einer bösartigen Gewebeneubildung (z.B. Neoplasie) entstehen.
Wie entstehen Exulzerationen?
Exulzerationen können durch Hauttumore wie Melanome, Basaliome oder Plattenepithelkarzinome entstehen. Die Tumore können in tieferen Geweben liegen und bis zur Epidermis infiltrieren oder metastatischen Ursprungs sein. Da die Wundheilung oft nicht wahrscheinlich ist, geht die Wundversorgung mit Symptomkontrolle einher.
Wie wird gehandelt?
Verbandstoffe müssen unter anderen Gesichtspunkten betrachtet werden. Es gilt hier nicht, ein feuchtes Wundmilieu zu schaffen und Granulationsgewebe zu fördern, sondern die bestehenden Möglichkeiten zu nutzen, um Lebensqualität bei den Betroffenen und ihren Angehörigen zu bewirken.
Diese Möglichkeiten können sein:
- atraumatisch
- reinigend
- geruchsbindend oder
- antimikrobiell
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Was tut man, wenn Wundheilung möglich ist?
An Wundheilung ist unter Umständen bei therapiebedingten Wunden wie bei Strahlendermatitis oder sekundärer Wundheilung nach chirurgischer Intervention zu denken. Hier gelten natürlich die üblichen Versorgungsmöglichkeiten wie bei chronischen Wunden.
Dennoch zählt der Patientenwunsch als oberste Devise, denn es geht um die letzten Tage im Leben des Betroffenen und um die gemeinsame Zeit mit den Angehörigen.
Hier hat der Verbandwechsel nicht unbedingt den höchsten Stellenwert, es sei denn, die Symptomatik macht dies zwingend erforderlich.
Das Problemfeld Haut
Hautpflege hingegen hat einen hohen Stellenwert, denn die Haut ist Schauplatz und Austragungsort für viele therapiebedingte Nebenwirkungen. Hier ist es besonders wichtig, das Richtige zur richtigen Zeit in geeigneter Menge zu verwenden. Nur so kann Pflege wohltätig wirken und die Lebensqualität erhöhen. Dies geschieht, indem unzureichende Hautzustände verbessert und Symptome wie zum Beispiel Juckreiz gelindert werden. Dazu bedarf es, neben einer guten Hautpflege, auch Strategien, um dem Juckreiz bzw. dem Drang nach Kratzen seinen Raum zu geben.
Sowohl die Palliativ Care wie auch die supportive Therapie/Pflege ist ausgerichtet, um Nebenwirkungen und Komplikationen der Krebstherapie zu vermeiden sowie physische, psychische und soziale Probleme zu verhindern, die mit der Erkrankung assoziiert sind.
Lebensqualität ist das umschriebene Ziel – supportiv wie auch palliativ!
Du findest den Beitrag hilfreich? Dann teile ihn auf Facebook! Falls du Inga Hoffmann-Tischner live erleben möchtest, dann komm zum Kongress für Außerklinische Intensivpflege und Beatmung, am 10. & 11.10.2018!
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Inga Hoffmann-Tischner ist staatlich examinierte Krankenschwester und Pflegetherapeutin Wunde ICW. Zudem ist sie Spezialistin für Palliativpflege. Sie ist Geschäftsführerin von Wundmanagement Köln, das sich auf die Versorgung von Menschen mit Wunden fokussiert hat. Auf dem KAI hielt sie am 11.10.2017 einen Vortrag über die Förderung der Lebensqualität bei malignom-assoziierten Wunden. Auf dem KAI 2018 spricht sie über Wundinfektionen. Der Vortrag findet von 09:20 bis 10:20 im Wundplenum statt.
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