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wig-Vorstand kritisiert Bundesregierung: Pflege am Ring durch die Manege geführt

Die Bundesregierung hat die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Pläne, ambulant betreute Wohngemeinschaften rechtlich zu festigen, bisher nicht umgesetzt. Das sagte Claudius Hasenau, Vorstand von “wig Wohnen in Gemeinschaft” zum Auftakt der Häusliche Pflege Bundeskonferenz Wohnen in Gemeinschaft in Berlin.

Die Bundesregierung hat die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Pläne, ambulant betreute Wohngemeinschaften rechtlich zu festigen, bisher nicht umgesetzt. Das sagte Claudius Hasenau (im Foto), Vorstand von “wig Wohnen in Gemeinschaft” zum Auftakt der Häusliche Pflege Bundeskonferenz Wohnen in Gemeinschaft in Berlin.
Die ambulante Pflege in Wohngemeinschaften habe keinerlei Stärkung erfahren, seit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sein Amt angetreten habe, so Hasenau, der mit der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH einen der größten Pflegedienste in Deutschland betreibt. “Man hat die Pflege im letzten Jahr wie einen Stier am Ring durch die Manege geführt.” Besonders die Einführung des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes (GVWG) habe für Hasenau zuletzt chaotische Züge angenommen. Die Pflege werde immer teurer und viele Unternehmen hätten zu schnell Angebote der Kassen akzeptiert. Hasenau befürchte für einige dieser Unternehmen nun eine fehlende Kostendeckung. “Die nächsten sechs Monate werden spannend”, so der Verbandsvorsitzende.

Rechtsanwalt Dr. Lutz Michel, Justiziar von wig Wohnen in Gemeinschaft, skizzierte in seinem Update zum WG-Recht die aktuellen Entwicklungen aus juristischer Sicht. Zwar hätten das “Leben der WG” und die Dienstleistungen für die Nutzer:innen Priorität, die bauliche Hülle gewinne jedoch zunehmenden an Relevanz. Hinsichtlich des Ordnungs- und Leistungsrechtes sei besonders eine “Typenklarheit” der Versorgung wichtig, so der Jurist. So sollten Fehlqualifikationen mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen vermieden werden. “Eine Integration und Verschränkung der Angebote ist strikt zu vermeiden”, erklärte Michel.


Foto: Tim Walter